Duschrinnen: Mythen und Irrtümer

Duschrinnen: Mythen und Irrtümer

Irrtum 1: Fliesen haben eine Funktionelle Aufgabe und leiten das Wasser über ein Gefälle in den Ablauf. Aber die entscheidende Dichtfläche liegt darunter.

Richtig ist: Die Normbezeichnung der heutigen Abdichtung lautet: „Abdichtung in Verbund mit Fliesen und Platten“ Schon hier ist erkennbar, dass definitionsgemäß die Fliesenoberfläche die Oberfläche der Dichtebene ist. Der Gedanke der Sekundärentwässerung stammt aus Zeiten, in denen Bitumdichtbahnen unter dem Estrich für die Abdichtung genutzt wurden. Die Mörtelschicht zwischen Fliese und Verbundabdichtung kann und muss im Duschbereich nicht entwässert werden.

Irrtum 2: Wenn Fugen undicht werden, dringt Wasser ein. Das schadet auch dem Fliesenkleber – Fliesen lösen sich ab

Richtig ist: Die Wassermengen, die hier eindringen, bewegen sich in Größenordnungen homöopathischer Dosen. Die Qualität heutiger Fugenmaterialien verhindert eine Durchfeuchtung zuverlässig. Wenn Fugen oder Fliesen kaputt gehen, verdunstet eingedrungene Feuchtigkeit durch die Eintrittsöffnung. Alle üblichen Fliesenkleber sind auch für die Verlegung von Fliesen am Schwimmbeckenboden oder auf Terrassen geeignet. Anders als in Duschen sind sie hier dauerhaft durchnässt. Lösen sich Fliesen z.B. auf Terrassen, si ist dies üblicherweise auf Frostschäden zurück zu führen.

Irrtum 3: Wenn sich unter den Fliesen Sickerwasser bildet, muss diese durch eine zusätzliche Entwässerungsebene abgeführt werden.

Richtig ist: Durch beschädigte Fugen kann zwar theoretisch Wasser eindringen, aber kann es deshalb gleich unter die Fliesen laufen? Eher nicht. Auch gibt es keine definierten Entwässerungsweg: Eine einzige quer gezogene Schicht Fliesenkleber reicht aus, und das Wasser würde seinen Weg nicht mehr in den Ablauf finden. Sickerwasser-Entwässerung setzt Kanäle unter den Fliesen voraus, die es aber in der Praxis nicht gibt.

Irrtum 4: Sickerwasser-Entwässerung macht Duschrinnen sicherer

Richtig ist: Das Gegenteil ist der Fall. Im Gegensatz zu einem geschlossenen und Fugenlosen Rinnenkörper, der bis an die Fliesenkante reicht, bergen die Öffnungen der Sickerwasser-Entwässerung die Gefahr, dass sich Hautschuppen, Seifenreste und Haare absetzen und sogar durch die Kapillarwirkung in den Hohlräumen festsetzen. Eine Duschrinne füllt sich im Verlauf eines Duschbads, die Sickerwasser Öffnungen haben Kontakt mit dem Duschwasser in der Rinne – mit den oben beschriebenen negativen Folgen. Bei Rinnen, die aus optischen Gründen ohne Fliesenkante ausgeführt sind, muss der Bereich zwischen Rinnenkörper und Fliese dauerhaft abgedichtet werden.

Irrtum 5: Bei Naturstein verursacht Sickerwasser Ausblühungen oder Verfärbungen.

Richtig ist: Wenn Ausblühungen oder Verfärbungen bei Naturstein auftreten, dann werden diese Phänomene nicht durch Wasser verursacht, sondern in den meisten Fällen durch ungeeignetes Bettungs-, Fugen- oder Natursteinmaterial. Echte Ausblühungen, wie sie witterungsbedingt im Außenbereich vorkommen können, gibt es im Duschbereich nicht.

Irrtum 6: Sickerwasseröffnungen werden als Belüftungsöffnungen benötigt, damit gerade bei großformatigen Fliesen der Fliesenkleber austrocknen kann.

Richtig ist: Fliesenkleber bindet zementär ab. Diese chemische Reaktion funktioniert auch unter Luftabschluss. Wenn tatsächlich Sickerwasseröffnungen für die Belüftung der Mörtelschicht notwendig wären, dann dürfte man großformatige Fliesen nur noch entlang von Duschrinnen verlegen.

Irrtum 7: Duschrinnen sind aufwendig zu reinigen und neigen zur Geruchsbildung.

Richtig ist: Fugenlose und geschlossene Rinnenkörper aus Edelstahl, wie TECE sie bietet, sind leichter zu reinigen und haben weder Ecken noch Hohlräume, die unerreichbar sind, noch Schrauben oder Gewindeteile, an denen sich Schmodder verfangen kann. Gerade aber die zuweilen geforderte Sickerwasser-Entwässerung hat aber solche Problemzonen: Durch mikrobiologische Zersetzung von organischem Material in solchen Duschrinnen kann es zu Geruchsentwicklung kommen, die im schlimmsten Fall zu einer aufwendigen Sanierung kommt.

Quelle: TECE GmbH